Drei Dutzend potenzielle Siegkandidaten bei den 24h

03.05.2023

Nun ist es offiziell: Genau 136 Fahrzeuge stehen auf der Nennungsliste der 51. Auflage der ADAC TotalEnergies 24h Nürburgring. Der Langstreckenklassiker auf der legendären Nordschleife ist damit ebenso imposant wie im Vorjahr, als sich beim Jubiläum 135 Rennwagen in den Kampf zwei Mal rund um die Uhr stürzten. Wie erwartet ist die stärkste Fahrzeugklasse die der potenziellen Gesamtsieger: Über 30 GT3-Fahrzeuge finden sich in den Klassen SP9 Pro und Pro-AM. Mit dabei sind hier mit Audi, Aston Martin, BMW, Ferrari, Lamborghini, Mercedes-AMG und Porsche gleich sieben Fabrikate – und viele von ihnen treten mit Werksteams oder werksunterstützten Einsätzen an. Aber auch das weitere Starterfeld wird den Fans ganz sicher Freude bereiten: Toll besetzte Klassen, wie etwa die Kategorie der GT4-Rennwagen (16 Fahrzeuge von vier Herstellern) versprechen ebenso beste Motorsportunterhaltung, wie die riesige Bandbreite von Fahrzeugen. Sie reicht vom kleinen Dacia Logan über den legendären Opel Manta bis hin zu den Hightech-GTs der neuesten Generation. Die vorläufige Nennungsliste ist ab sofort online.

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Als Vorjahressieger hat diesmal ein Audi R8 LMS GT3 Evo II des Audi Sport Team Scherer PHX die Startnummer #1 auf der Motorhaube. Das ehemalige Phoenix-Team hat seit dem Triumph beim 50. Jubiläum mit Scherer als starkem Partner fusioniert, der Belgier Frederic Vervisch ist als einziger der Siegfahrer des Vorjahres im Cockpit verblieben. Das Projekt Titelverteidigung geht er mit Mattia Drudi (ITA), Ricardo Feller (SUI) und Dennis Lind (DEN) an. Außerdem im Audi-Lager vertreten sind die Teams Car Collection und Land Motorsport. Vollständig erhalten sind dafür die Fahrertrios von GetSpeed, die im vergangenen Jahr bei den 24h als Zweite und Dritte im Ziel einliefen: Adam Christodoulou (GBR) spannt im Cockpit des Mercedes-AMG GT3 #2 mit dem Uffenheimer Maximilian Götz und dem Troisdorfer Fabian Schiller zusammen. Das Schwesterfahrzeug mit der #3 pilotieren Maro Engel (MON), Jules Gounon (AND) und Daniel Juncadella (ESP). Letzterer zeigte sich zuletzt auch bei den 24h Qualifiers Ende April in Top-Form, als er gemeinsam mit Christodoulou einen Sieg und einen zweiten Platz in den beiden Rennen einfuhr. Mit insgesamt neun GT3-Rennern ist die Mercedes-AMG-Fraktion in diesem Jahr das teilnehmerstärkste Fabrikat in der Top-Klasse, auf das neben GetSpeed auch HRT und Schnitzelalm setzen. Die Speerspitzen im BMW-Lager sind das werkseigene Junior-Team, dessen BMW M4 GT3 die #72 trägt, Walkenhorst Racing (mit den Startnummern #100 / #101 / #102) sowie Rowe Racing mit den traditionellen Startnummern #98 und #99. Hier dreht mit Dries Vanthoor (in der #98) auch einer der Vorjahressieger am Lenkrad, der damit einen Markenwechsel aus dem Audi-Lager vollzog. Ihm tat es Vorjahres-Teamkollege Kelvin van der Linde gleich, der bei Abt Sportsline (#27) einen Lamborghini Huracan GT3 Evo 2 im Feld pilotiert. Den zweiten Lambo im Feld (#7) setzt mit Konrad Motorsport ein Team ein, das mit der italienischen Marke reichlich erfolgreiche Erfahrungen gesammelt hat.

Sportwagen-Neuentwicklungen blasen zur Jagd
Mit dem Huracan GT3 betritt in diesem Jahr eine komplette Neuentwicklung die Motorsport¬bühne, die aber nicht die einzige Neuheit bei den 24h ist. Denn Ferrari bringt gleich drei Fahrzeuge des neu entwickelten Ferrari 296 GT3. Hier stellt mit Frikadelli Racing (#30) ein Team die Speerspitze dar, das auf der Nordschleife zu Hause ist. Mit dem Sieg im zweiten 24h-Qualifiers-Rennen im April holte die Mannschaft von Klaus Abbelen nicht nur den ersten Rennsieg des 296 weltweit. Sie klopfte damit auch vernehmlich an die Türe der vermeintlichen Platzhirsche, um ihre Ambitionen anzumelden. Zu den neu entwickelten GT3 gehört aber auch der Porsche 911 GT3 R, der nun auf Basis der Modellreihe 992 aufgebaut ist. Der Zuffenhausener, als Kandidat für Top-Positionen bei den 24h ohnehin immer in der engeren Wahl, erwies sich in der Vorbereitung als bestens aussortiert. Bei den 24h Qualifiers gelang im ersten der beiden Rennen dem 911er von Manthey Racing (#911) der Sprung auf Rang zwei, die Markenkollegen von Falken Motorsports (#44) legten mit einem Podestplatz im zweiten Heat nach. Insgesamt ist der neue „Elfer“ sechsfach im Feld vertreten – und bei den Teams handelt es sich durch die Bank um professionell aufstellte Mannschaften mit jeder Menge Einsatzerfahrung: gute Voraussetzungen für Top-Platzierungen also. Eine unbekannte Größe im GT3-Feld sind die Aston-Martin-Modelle: Auf den Vantage AMR GT3 setzt das erfahrene Dörr-Team (#69) sowie die Pro-AM-Mannschaft Prosport-Racing (#28). Hier gelang noch nicht der große Wurf, doch wie alle anderen Teams werden auch diese Mannschaften bei den 24h perfekt vorbereitet sein.

Klassen- und Modellvielfalt sorgt für jede Menge Würze
Traditionell haben die 24h auf dem Nürburgring neben dem Kampf um den Gesamtsieg sportlich noch viel mehr zu bieten. Denn auch die Entscheidungen um Sekt oder Selters in den zahlreichen Klassen begeistern jedes Jahr aufs Neue. Ein besonderes Augenmerk verdient dabei zum Beispiel die Gruppe der GT4-Fahrzeuge, die in der Klasse SP10 zusammengefasst sind. Hier versprechen 16 Teilnehmer ein interessantes Geschehen, zumal mit Aston Martin, BMW, Mercedes-AMG und Toyota vier verschiedene Fabrikate vertreten sind, die allesamt von bekannten und kompetenten Teams eingesetzt werden. Bei vielen Fans sehr beliebt, weil überaus spannend sind auch die Klassen der Cup-Porsche aus der Porsche Endurance Trophy Nürburgring. Sie fahren bei den 24h zwar nicht um Meisterschaftspunkte, bieten den Piloten aber dennoch eine sehr attraktive Plattform, um im vorderen Drittel des Klassements zu fighten. Zehn Nennungen in der Cup2-Klasse für die Porsche 911 GT3 Cup (992) und elf Starter in der Cup3-Klasse für die Porsche 718 Cayman GT4 Clubsport (982) bereichern deshalb das Feld. Insgesamt sind Fahrzeuge aus 19 Klassen am Start. Die Palette reicht einmal mehr vom seriennahen Renntourenwagen bis zum reinrassigen Renn-GT.