Probe- und Einstelltage: Über 100 Autos auf der Strecke, Tausende sehen zu!

20.03.2022

Tolle Rückkehr der Rennwagen auf die Nürburgring Nordschleife: Nach knapp fünf Monaten Winterpause haben weit über 100 Rennfahrzeuge die Probe- und Einstelltage am Wochenende genutzt. Von Freitag bis Sonntag testeten die Langstrecken-Fahrer des Nürburgrings die Begebenheiten auf der Strecke und fuhren ihre Fahrzeuge für die Saison 2022 ein. Mit dabei waren auch tausende Zuschauer, die im Fahrerlager und rund um die Strecke endlich wieder Rennluft schnupperten. Nun ist alles bereit für das erste Rennen des Jahres: die Nürburgring Langstrecken-Serie am kommenden Samstag, 26. März.


Sehr zufrieden zeigte sich Benny Leuchter mit dem Verlauf des Wochenendes. „Wir haben uns im Winter nochmal neu aufgestellt und vergrößert. Ich freue mich sehr, dass wir in diesem Jahr wieder in der TCR-Klasse am Start sind. Vor allem sind wir froh, dass die Fans zurück an der Strecke sind“, sagte der Mitbesitzer von Max Kruse Racing. Das Team setzt in diesem Jahr neben den beiden bekannten VW Golf einen Audi RS3 LMS ein. Da gibt es noch genug zu tun. „Ich habe selbst auch ein paar Runden gedreht, das war ein tolles Gefühl, endlich wieder hinter dem Lenkrad zu sitzen. Mit unserem neuen TCR-Audi habe ich viel getestet, am Fahrwerk und an den Luftdrücken der Reifen. Es gibt zum Golf den einen oder anderen Unterschied. Dafür bin ich dann Entwicklungsfahrer und Teamchef zugleich“, sagt Leuchter.

Aber nicht nur die Fahrer und die Autos holen sich den letzten Feinschliff für die bevorstehende Rennsaison, die am 26. März mit der 67. ADAC Westfalenfahrt beginnt, sondern auch die Strecke hat sich über die Jahreswende wieder ordentlich herausgeputzt, was Leuchter bestätigt: „Das Feedback der Fahrer ist sehr positiv. Marek Schaller, unser jüngster Fahrer, ist völlig begeistert, er würde am liebsten nur noch Longruns fahren.“

Marco Seefried rechnet mit schnelleren Rundenzeiten

Auf einer Strecke von 2,5 Kilometern wurde auf dem Grand-Prix-Kurs und auf der Nordschleife um die Bereiche Döttinger Höhe, Antoniusbuche, Tiergarten, Hohenrain-Schikane bis hin zur Sabine-Schmitz-Kurve der Asphalt erneuert. „Du musst dich nicht nur aufgrund der Reparaturarbeiten jedes Jahr in der Grünen Hölle wieder herantasten. Ich gehe immer mit Demut an die Sache ran. Gerade beim Übergang auf die Nordschleife, auf dem ersten Linksbogen, ist nun gewaltig mehr Grip. Das wird sich auf die Zeiten auswirken“, sagt Marco Seeefried, der für Falken Motorsports in einen Porsche 911 GT3 R klettern wird. „Es ist immer wieder schön, auf Nordschleife zurückzukommen. Das Wetter ist auch wie immer perfekt“, sagt der GT3-Spezialist grinsend. „Das macht Hunger auf mehr. Zum Glück hatte ich die Möglichkeit, im Winter in Dubai und Abu Dhabi zu fahren – aber das kannst du mit der interessanten Strecke und der Family hier nicht vergleichen.“

Eine Nummer kleiner macht es in diesem Jahr Klaus Abbelen. Der Teamchef von Frikadelli Racing nimmt mit einem Cup2-Porsche am neuen Markenpokal der Porsche-Endurance-Trophy-Nürburgring teil. „Ich habe den Einstelltag schon so oft mitgemacht, irgendwiw ist das für mich mittlerweile Routine. Aber, wenn du dann die erste Runde gedreht hast, macht es auch wieder richtig Spaß. Ein GT3 ist eine andere Hausnummer, aber es ist mit jedem Auto schwer, es am Limit zu bewegen. Wenngleich, ich bin immer so gefahren, dass ich Montag morgens wieder zur Arbeit konnte. Das halte ich nach wie vor noch so. Man muss ja nichts kaputt machen“, sagt Abbelen.

Am kommenden Samstag startet die Nürburgring Langstrecken-Serie in ihre 46. Saison. Tickets für die Tribünen am Grand-Prix-Kurs sowie die sehr beliebten Zuschauer-Plätze in den Bereichen Brünnchen und Pflanzgarten sind ab 18 Euro zu haben. Die Tickets beinhalten zudem den Besuch des Fahrerlagers, der Boxengasse, der Startaufstellung sowie des Motorsport-Erlebnismuseums ring°werk. Kinder bis 14 Jahre haben freien Eintritt. Hier geht es zum Ticket-Shop. 

Die Nürburgring Testtage 2022 starten derweil ebenfalls richtig durch: Vom 28. - 31. März sind auf der Sprintstrecke insgesamt vier Tage für Formel- & GT-Fahrzeuge aus diversen Klassen geplant. Und am 4. und 5. April testen auf der selben Strecke erstmals Trucks der FIA European Truck Championship (ETRC). Die knapp 1500-PS-starken Race-Trucks kennen Nürburgring-Fans vom Int. ADAC-Truck-Grand-Prix!